Zurück in die Schule?
Für 2 Millionen Kinder in Westafrika wäre das der größte Wunsch
Zurück in die Schule? Für 2 Millionen Kinder in Westafrika wäre das der größte Wunsch..
In ganz Europa hat das neue Schuljahr begonnen. Aber für mehr als 2 Millionen Kinder, die illegal in der Kakaoindustrie arbeiten, geht es nicht in die Schule, sondern die Arbeit auf der Plantage wie gewohnt weiter. Um diesen Kindern einen Neuanfang zu ermöglichen und die Kinderausbeutung zu stoppen, kooperieren wir mit der ICI, der International Cocoa Initiative.
Schule. Hausaufgaben. Sport. Ferien. Sie sind ein so alltäglicher Teil unserer Kultur und vor allem Grundrechte eines jeden Kindes. Rechte, denen über 2 Millionen Kinder in Ghana und der Elfenbeinküste, die illegal auf Kakaoplantagen arbeiten, aber systematisch verweigert werden.
Von minderjährigen Opfern des Menschenhandels, die gezwungen sind, unentgeltlich zu arbeiten, bis hin zu Kindern, deren arme Familien kaum eine andere Wahl haben, als sie zu gefährlichen und langen Arbeiten zu zwingen - während sie eigentlich tagsüber im Klassenzimmer lernen sollten.
2 Millionen Kinder.. Diese Zahl ist schockierend. Und was es noch schockierender macht, ist, dass die Anzahl weiter zunimmt. Und dass, obwohl die großen Schokoladenhersteller immer wieder versprochen haben, die schlimmsten Fälle illegaler Kinderarbeit bis 2020 zu reduzieren und zu beseitigen.
Verantwortung abzuschieben, ist so einfach wie das ABC
Alles begann im Jahr 2001, als die US-Regierung eine Änderung des Landwirtschaftsgesetzes vorschlug: das Harkin-Engel-Protokoll. Das Protokoll sollte zu einem neuen Zertifizierungssystem für Schokolade führen, das garantieren sollten, dass bei der Herstellung von Schokolade keine Kindersklavenarbeit eingesetzt wird. Als die großen Schokoladenhersteller aber erkannten, wie viele Schoko-Fans die Schokolade ohne dieses Etikett boykottieren würden, entstand Panik und ließen die Gesetzesvorlage verschwinden. Anstatt zur Rechenschaft gezogen zu werden, wurde sich also für eine unverbindliche Vereinbarung ohne jegliche rechtlichen Konsequenzen entschieden.
Versprechen über Versprechen, aber nichts geschieht
Viele Jahre später, im Jahr 2010 gab es zwar dutzende Versprechen aber kein einziger Fortschritt. Nicht eine einzige Protokollfrist war eingehalten worden, weshalb ein neuer Aktionsrahmen eingeführt wurde. Dieses Mal mit dem Versprechen, die schlimmsten Formen der illegalen Kinderarbeit bis 2020 um 70% zu reduzieren. Unterstützt wurde dieses Vorhaben von 17 Millionen USD von den großen Schokoladenherstellern und der US-Regierung. Das muss doch etwas bringen, oder? Falsch gedacht. Heute sind wir im Jahr 2020 angekommen.. Und es gibt mehr Kinder als je zuvor, die illegal in der Kakaoindustrie in Westafrika arbeiten.
Also, was ist die richtige Antwort?
Nun, äh, es gibt keine solche Antwort. Um wirklich etwas gegen Kinderarbeit zu unternehmen, müssen in der gesamten Kakaoindustrie Maßnahmen ergriffen werden. Aber jetzt, wo wir wissen, dass dies nicht passiert, müssen wir irgendwo starten. Und wir sehen das CLMRS als einen sehr guten Anfang. CLMRS steht für Child Labour Monitoring and Remediation System - ein System, das den Kooperativen, mit denen wir zusammenarbeiten, hilft, Fälle illegaler Kinderarbeit zu identifizieren, alternative Lösungen zu finden und den Einsatz illegaler Kinderarbeit so weit wie möglich zu verhindern.
CLMRS in Zahlen
CLMRS wurde von der International Cocoa Initiative (ICI) entwickelt - einer Organisation, die sich ausschließlich darauf konzentriert, die Beseitigung von Kinderarbeit in der westafrikanischen Kakaoindustrie voranzutreiben. Seit der Einführung von CLMRS im Jahr 2017 haben wir deutlich mehr Fälle von illegaler Kinderarbeit festgestellt als in den Jahren davor (313 allein in diesem Jahr). Das ist natürlich keine schöne Nachricht, aber sie zeigt, dass das System funktioniert.
Zählen heißt verantwortlich sein
In unserer eigenen Lieferkette haben wir das Ziel, bis zum Ende des Finanzjahres alle Haushalte unserer 7 Partnerkooperativen im CLMRS eingetragen zu haben. Derzeit sind schon etwa 78% der Mitgliedshaushalte eingetragen - um genau zu sein 8.148 Haushalte, gegenüber 6.624 im letzten Jahr. Aber selbst, wenn jede Saison neue Landwirte hinzukommen, sind wir zuversichtlich, dass wir bald 100% erreichen werden. Wir glauben auch, dass es in der Verantwortung jedes einzelnen Schokoladenunternehmen liegt, die Probleme in ihrer Lieferkette selbst zu lösen. Daher werden alle Kosten für diese Programme von uns getragen, unterstützt durch Subventionen von RVO und mit Hilfe von ICI in Form von Besuchen, Datenerfassungsinstrumenten und Datenverwaltungssystemen.
Wie kannst du Teil der Lösung sein?
Wenn du an das Recht auf Bildung für die Kinder glaubst, hilf uns, illegale Kinderarbeit der Vergangenheit angehören zu lassen und unterschreibe unsere Petition!